Als ökologische Nist- und Überwinterungshilfe für unterschiedliche Insekten erfüllt das Insektenhotel eine wichtige Funktion. In der freien Natur finden Wildbienen, Wespen, Florfliegen, Marienkäfer und andere nützliche Insektenarten längst keine geeigneten Unterschlupfmöglichkeiten mehr.
Deshalb stehen in vielen Gärten und Parks inzwischen Insektenhotels, die von Bienen und vielen anderen Insekten zu jeder Jahreszeit benutzt werden können. Im Winter schützt das Insektenhotel vor Nässe und Kälte, während es im Frühjahr und Sommer dem Insektennachwuchs ideale Bedingungen zum Heranwachsen bietet. Die zunehmende Urbanisierung in Verbindung mit dem Verschwinden von Wiesen und Feldern trägt dazu bei, dass Insekten immer mehr zurückgedrängt werden und keine geeigneten Nistmöglichkeiten mehr finden. Insektenhotels bestehen aus unterschiedlichen Fächern, die mit Materialien wie Stroh und Baumscheiben gefüllt sind.
Die Behausungen für Insekten können im Baumarkt und im Internet erworben oder auch selbst gebaut werden. Zur Errichtung eines Insektenhotels werden Ziegel und Holz für das Dach sowie Baumrinde, Tannenzapfen, Schilf und andere natürliche Materialien zur Füllung der einzelnen Schubladen benötigt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was ist ein Insektenhotel ?
- 2 Welche Insekten ziehen in mein Insektenhotel ein?
- 3 Wo ist der beste Platz für ein Insektenhotel im Garten?
- 4 Das Insektenhotel als Schutz vor natürlichen Fressfeinden
- 5 Wo bekomme ich ein Insektenhotel her?
- 6 Warum sollten auch Sie ein Insektenhotel aufstellen?
- 7 Was passiert mit einem Insektenhotel im Winter?
- 8 Ein Insektenhotel einfach selber bauen
- 9 Wie können einzelne Insekten gefördert werden?
- 10 Florfliegen, Marienkäfer und andere Insektenarten als Bewohner im Insektenhotel
Was ist ein Insektenhotel ?
Auf den ersten Blick ähnelt ein Insektenhotel einem Einfamilienhaus. Spezielle Details wie Balkone erinnern an ein normales Wohngebäude. Abhängig von ihrer Machart und architektonischen Besonderheiten können Insektenhotels freistehend im Garten oder im Park aufgestellt oder an einer Wand befestigt werden.
Die meisten Nisthotels bestehen aus Holz und werden in unterschiedlichen Größen angeboten. Eine in Kastenform errichtete Unterschlupfmöglichkeit für Insekten enthält mehrere Fächer und wird senkrecht aufgestellt. Die einzelnen Fächer sind mit verschiedenen Materialien ausgestattet, sodass unterschiedliche Insektenarten beherbergt werden können.
In einem Insektenhotel sind die Insekten zuverlässig vor Wind und Wetter geschützt. Da die Behausung an ein Hotel oder ein kleines Haus erinnert, wurde ihr die Bezeichnung Insektenhotel verliehen.
Welche Insekten ziehen in mein Insektenhotel ein?
In ein Insektenhotel können diverse Insektenarten einziehen. Neben Wildbienen, Wespen und Hummeln ist die ökologische Behausung auch für Wanzen sowie für die meisten Käfer-, Fliegen- und Würmerarten geeignet. Als praktischer und bequemer Unterschlupf eignet sich das Insektenhaus ebenfalls für Glühwürmchen und Schmetterlinge.
Besonders beliebt ist die ökologische Rückzugsmöglichkeit bei Wildbienen, Florfliegen und Fluginsekten wie dem Ohrenschlürfer. Meist beherbergen die Nistungskästen jedoch Wildbienen. Zu diesen geschäftigen Tierchen, die sich gern in einem Insektenhotel aufhalten, gehören Bienenarten wie die Pelzbienen, Seidenbienen oder die Rote Mauerbiene. Honigbienenarten gehören nicht zu den Bewohnern eines Insektenhotels.
Erdwespen nisten bevorzugt in engen Röhren, die in den Fächern von Insektenhotels angelegt werden können. Um Goldwespen oder Grabwespen anzulocken, sollten hohle Schilfrohre zur Ausstattung der Fächer verwendet werden. In den Frühjahrs- und Sommermonaten können im Insektenhotel zahlreiche Insekten beim Nestbau beobachtet werden. Nützliche Insekten wie Mauerbienen und Solitärbienen kehren ebenso wie zahme Wespenarten (Solitär-, Grab- und Schlupfwespen), Wildhummeln und Mauerhummeln, Marienkäfer, Florfliegen und Ohrenklammern gern zum Bau ihrer Nester in ein Insektenhotel zurück.
Fliegen und Käfer fühlen sich im Insektenhaus zwischen locker verbauten Holzspänen wohl, während Marienkäfer gern in dichter Rinde nisten. Ameisen benutzen die Nistgelegenheit nur, wenn ausreichend trockene Zapfen in den einzelnen Fächern verteilt werden. Schmetterlinge benötigen einen geschützten größeren Hohlraum, um sich wohlzufühlen und sind vor allem im Winter und bei schlechtem Wetter in einem Insektenhotel zu beobachten.
Ein Insektenhaus aus natürlichen Materialien ist eine artgerechte Behausung für unterschiedlichste Insektenarten und wird als Brut- und Niststätte, Überwinterungslager und Rückzugsort bei ungünstigen Witterungsbedingungen genutzt. Die meisten Insekten, die in einem Insektenhaus Unterschlupf finden, bilden die Nahrungsgrundlage heimischer Singvögel, sodass mit dem Aufstellen eines Insektenhotels auch wieder mehr Singvögel im Garten beobachtet werden können.
Wo ist der beste Platz für ein Insektenhotel im Garten?
Der ideale Standort für ein Insektenhotel ist wettergeschützt und sonnig. Das Insektenhaus sollte so aufgestellt werden, dass Insekten die notwendige Wärme für ihre Brut vorfinden und gleichzeitig vor Feuchtigkeit geschützt werden. In geschützter Umgebung wird das Holz zudem nicht so schnell faulig. Beim Aufbau eines Insektenhotels im Garten sollte auch darauf geachtet werden, dass genügend Sträucher, Büsche und Blumen vorhanden sind, damit die Insekten ein möglichst vielseitiges Nahrungsangebot vorfinden.
Ein Insektenhotel sollte idealerweise nur aus natürlichen Materialien bestehen. Darüber hinaus ist auch eine kleine Wasserstelle, die sich in der Nähe der Insektenbehausung befindet, vorteilhaft. Die Standortwahl hat einen entscheidenden Einfluss darauf, ob das Insektenhotel von unterschiedlichen Insekten genutzt wird. Der praktische Nist- und Überwinterungsplatz kann ebenfalls auf einer Terrasse oder einem Balkon aufgestellt oder aufgehängt werden.
Bei Kälte und Feuchtigkeit können sich die Insekten dann in ihre Behausung zurückziehen. Zum Aufstellen sollte immer ein Standort in südlicher Richtung gewählt werden, während Plätze in Richtung Wetterseite zu vermeiden sind. Damit sich die Kleinbewohner wohlfühlen, sollte das Insektenhaus so aufgestellt werden, dass immer genügend Sonne darauf scheint. Ein Standort mit ganztägiger Sonnenbestrahlung ist dafür ideal.
Falls das Insektenhaus bei Regen einmal nass wird, trocknen Fächer und Füllung schnell wieder. Bei einem ungünstigen Stellplatz im Schatten besteht das Risiko, dass das Material verwittert. Sonne und Wärme sind wichtig für die Insekten, die dadurch aktiver werden. Regelmäßige Sonneneinstrahlung trägt dazu bei, dass die Insektenlarven im Frühling schlüpfen können. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da die Eier von Wildbienen sonst schimmeln könnten.
Die meisten Insektenhotels sind zum Schutz vor ungünstigen Witterungseinflüssen mit stabilen Rückwänden, die auch Feuchtigkeit und Durchzug zurückhalten sowie mit ausgeprägten Dachkonstruktionen ausgestattet. Wenn das Insektenhaus etwas nach vorne gekippt aufgestellt wird, kann das Wasser ablaufen und bleibt nicht in den Niströhren stehen. Sofern keiner der Bewohner allergisch gegen Wespen und Bienen ist, kann ein Insektenhotel auch in einer Sitzecke im Garten, nahe der Terrasse oder in der Nähe der Balkontür aufgebaut werden. Bei Allergien gegen bestimmte Insektenarten ist es sinnvoll, die Behausung an einem etwas weiter entfernteren Platz zu installieren.
Beim Aufbau des Insektenhotels sollte auf eine Mindesthöhe von 50 Zentimetern über dem Boden geachtet werden. Der große Abstand dient dem Schutz der Insekten vor Katzen und Hunden und stellt sicher, dass Kleinkinder, die im Garten oder auf der Terrasse spielen, nicht mit Bienen oder Wespen in Kontakt kommen. Zu den weiteren Vorteilen eines erhöhten Aufbaus gehört, dass das Insektenhaus frei von Bodennässe oder Schlingpflanzen bleibt.
Das Insektenhotel als Schutz vor natürlichen Fressfeinden
Wenn möglichst viele Insekten angelockt werden sollen, sind nahegelegene Wasser- und Futterquellen besonders wichtig. Blütenreiche Pflanzen in der näheren Umgebung verleiten viele Insekten dazu, sich in einem Insektenhaus niederzulassen. Schmetterlinge und Wildbienen finden beispielsweise in einem Obstgarten genügend Pollen und Nektar. Für manche Insektenarten ist es ideal, wenn in einem oder mehreren Fächern oder in Bodennähe genügend Sand, Lehm und Wasser zu finden ist. Der richtige Schutz vor Fressfeinden ist ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Auswahl des geeigneten Standortes für das Insektenhotel.
Durch die erhöhte Befestigung des Insektenhauses sind Wildbienen und andere Insekten bereits von Katzen, Hunden und anderen Nagetieren geschützt. Der Fressfeind Nummer 1 für Insekten sind jedoch Vögel. Das Anbringen von Aufklebern mit Raubvögeln an der Insektenbehausung kann ebenso wie die Aufstellung des Hauses an einem Platz, an dem häufig Menschen vorbeikommen, eine Lösung sein. Zum Schutz vor Vögeln können auch Drahtgeflechte oder Vogelschutznetze vor den Fächern des Insektenhauses montiert werden. Die schützenden Netze müssen grobmaschig genug sein, damit die Insekten diese problemlos durchdringen können und dürfen den Vögeln keine Möglichkeit bieten, mit ihren Schnäbeln einzelne Insekten herauszuziehen.
Bei den meisten Insektenhotels genügen Kunststoffnetze mit einer durchschnittlichen Maschenweite von 2 x 3 Zentimetern, die in einem Abstand von 20 Zentimetern vor der Insektenbehausung gespannt werden, um die tierischen Bewohner vor Vögeln zu schützen. Erfahrungsgemäß werden die blauen Netze von den meisten Vögeln wahrgenommen und gemieden.
Wo bekomme ich ein Insektenhotel her?
Ein passendes Insektenhotel für den Garten, Balkon oder Terrasse ist in vielen Baumärkten, im Fachhandel und in Online-Shops im Internet erhältlich. Außerdem kann das Insektenhaus mithilfe einiger selbst gesammelter Materialien auch selbst gebaut werden. Bei Fragen zu geeigneten Materialien ist der örtliche Naturschutzverein ein geeigneter Ansprechpartner.
Warum sollten auch Sie ein Insektenhotel aufstellen?
Ein Insektenhaus ist eine ökologischer Nistplatz und eine sichere Überwinterungsmöglichkeit für eine Vielzahl von Insektenarten. Der ideale Standort für ein Insektenhotel ist vollsonnig und witterungsgeschützt, damit den Insekten ausreichend Wärme für ihre Brut und ein zuverlässiger Schutz vor Wind, Kälte und Niederschlägen angeboten wird.
Mit der Aufstellung eines Insektenhotels im eigenen Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon kann das Überleben nützlicher Insekten in der Winterzeit gesichert werden. Wildbienen, Marienkäfer, Wespen und andere Insekten, die zunehmend ihren traditionellen Lebensraum verlieren, erhalten mit einem Insektenhaus eine neue Heimat. Das Aufstellen eines Insektenhotels ist deshalb ein wichtiger Beitrag zum Erhalt bereits bedrohter Insektenarten und schützt die für den Menschen wertvollen Insekten vor ihren natürlichen Fressfeinden.
Was passiert mit einem Insektenhotel im Winter?
Als Behausung erfüllt das Insektenhotel ganzjährig seinen Zweck und kann auch bei kühlen Temperaturen im Winter im Außenbereich verbleiben. Von einem Standortwechsel in den Wintermonaten ist jedoch abzuraten.
Das Insektenhaus dient auch in der kühlen Jahreszeit dem Schutz vor Feuchtigkeit und Nässe und sollte keinesfalls im Gartenhaus oder in der Garage untergebracht werden. Gerade in einem strengen Winter würden die Insekten aufgrund der plötzlichen Temperaturerhöhung aus ihrem Biorhythmus gebracht werden. Der Temperaturschwung täuscht den Insekten vor, dass bereits Frühling ist und kann ein zu frühes Erwachen aus der Winterstarre sowie ein vorzeitiges Schlüpfen der Larven bewirken. Aufgrund des im Winter herrschenden Futtermangels würden die Insektenlarven letztlich verhungern.
Ein Insektenhotel einfach selber bauen
Ein Insektenhotel kann mit einigen Materialien, die im Garten oder in der Natur zu finden sind, leicht selbst gebaut werden. Zu den typischen Materialien, die sich für den Bau einer Nisthilfe eignen, gehören beispielsweise Teile alter Baumstämme, Tannenzapfen, alte Blumentöpfe, Stöcke, Ziegelsteine mit Hohlräumen und geschichtete Steine. Außerdem können Bambusstäbe, Schilfhalme, Holzwolle, Lehm oder Dachpappe zur Errichtung eines Insektenhauses verwendet werden. Zusätzliche Bestandteile wie Holzbretter aus Sperrholz können ebenso wie Materialien für das Gehäuse in Baumärkten gekauft werden.
Meist wird ein Bienenhotel in viereckiger Form errichtet und mit einer stabilen Rückwand versehen. Das Insektenhotel besteht aus verschiedenen, mit Steinen, Stöcken und Tannenzapfen gefüllten Abteilen. Mit dem passenden Dach sieht der geschützte Insekten-Nistplatz auch äußerlich wie ein Hotel aus. Um die Insekten vor ihren Fressfeinden zu schützen, kann die Front mit engem Maschenzaun oder Hasendraht verschlossen werden.
Bebilderte Bauanleitungen gibt es im Internet beispielsweise auf der Website von NABU. In diversen Online-Shops können auch fertige Bausätze mit Bauplänen zum selbstständigen Errichten eines Insektenhotels gekauft werden. Unterschiedliche Materialien, die zum Bau verwendet werden, ziehen verschiedene Insekten an. Bei den meisten fertig gekauften Insektenhäusern sind die unterschiedlichen Fächer bereits eingerichtet, allerdings können einige Abteile mit weiteren Naturmaterialien befüllt werden. Spätestens nach ein paar Jahren müssen nicht belegte oder stark verwitterte Füllmaterialien ausgetauscht werden.
Es ist deshalb sinnvoll, sich bereits beim Kauf eines Insektenhauses über die Art der Füllung zu informieren. Das Füllmaterial sollte immer trocken gehalten und nicht mit einem chemischen Holzschutzmittel behandelt werden.
Wie können einzelne Insekten gefördert werden?
Pflanzenstängel ziehen Zimmergäste wie Wildbienen und Wildwespen an. Dazu zählen neben markhaltigen und hohlen Stängeln auch Bambus- und Schilfrohre. Bei der Verwendung von Pflanzenstängeln sollte darauf geachtet werden, dass die Schnittkanten weder ausgefranst noch zersplittert, sondern immer gerade sind. Schilfrohre können einfach mit einer Säge gekürzt und vor dem Schneiden in Wasser eingeweicht werden.
Bambus lässt sich auch im trockenen Zustand bequem mit einer Garten- oder Astschere schneiden. Da sich verschiedene Wespen- und Wildbienenarten in ihrer Größe voneinander unterscheiden und auch nicht denselben Geschmack haben, sollten möglichst Pflanzenstängel verschiedener Pflanzen und Dicken verwendet werden. Obwohl einige Bienen- und Wespenarten selbst Hohlräume in die Stängel fressen, bevorzugen die meisten Insekten bereits bestehende Hohlräume in ihrem Insektenhotel. Unter den markhaltigen Stängeln sind vor allem Himbeeren, Brombeeren, Disteln, Heckenrosen und Flieder für die Ausstattung eines Insektenhauses geeignet. Holunder ist hingegen als Lock- und Nistmaterial nur bedingt geeignet und wird von den Insekten nur relativ selten angenommen. Im Gegensatz zu hohlen Stängeln werden markhaltige Pflanzenstängel im Insektenhotel senkrecht angebracht.
Für Zimmergäste wie Wildbienen und Wildwespen ist angebohrtes Hartholz ideal, wobei Hölzer aller Laubbäume, besonders aber die Hölzer von Buche, Esche und Eiche, aber auch das Holz vom Apfelbaum oder Haselnussstrauchs für das Insektenhaus geeignet sind. Harthölzer bieten zudem den Vorteil, dass sich diese bei Feuchtigkeit gar nicht oder nur geringfügig verziehen. Beim Anbohren von hartem Holz kommt es darauf an, dass die Löcher sauber gebohrt und Schnittkanten sowie Seitenwände glatt sind.
Deshalb sollte immer parallel zur Rinde und ins Längsholz gebohrt werden. Schlecht verarbeitete Öffnungen werden von Insekten gemieden, während Löcher mit verschiedenen Durchmessern unterschiedliche Wespen- und Bienenarten anziehen. Die Öffnungen sollten einen Durchmesser zwischen 2 und 10 Millimetern haben, wobei die durchschnittliche Tiefe der Röhren etwa 12 Zentimeter betragen sollte. Schmetterlinge ziehen sich als Zimmergäste in einem Insektenhotel gern in ein abgedecktes Abteil zurück.
Dieses Fach sollte vorher mit einigen dünnen Ästen befüllt und mit einer Holzplatte abgedeckt werden. Die Schmetterlinge gelangen am besten durch ein oder mehrere ausgefräste oder ausgesägte vertikale Schlitze in ihre Zimmer und sind im Winter im Insektenhaus vor ungünstigen Witterungsbedingungen gut geschützt, auch wenn sie sich nur kurzzeitig auf einem der Ästchen ausruhen. Für Schmetterlinge geeignet sind kleine Äste, die maximal 5 Millimeter dick sind. Frische Äste brechen nicht so leicht als durchgetrocknetes Material und können zudem einfacher in den entsprechenden Fächern befestigt werden.
Florfliegen, Marienkäfer und andere Insektenarten als Bewohner im Insektenhotel
Marienkäfer, Florfliegen und Ohrwürmer fühlen sich in einem Insektenhotel wohl, wenn zur Füllung ihrer Bereiche Holzwolle verwendet wird. Gut isolierte Abteile schützen vor allem Florfliegen in den kalten Wintermonaten und bieten ein warmes Versteck zum Überwintern. Der Eingang in das Insektenhotel kann durch lamellenartig angeordnete waagerechte Öffnungsschlitze erleichtert werden. Ein farbenfroher Anstrich in Rot oder einer anderen Signalfarbe lenkt die Aufmerksamkeit der Insekten auf die Behausung und trägt dazu bei, dass das Insektenhotel während der Wintermonate immer bewohnt ist.
Füllmaterialien wie Holzwolle sind im Bastelgeschäft oder im Fachhandel für Verpackungsmaterialien erhältlich. Alternativ kann auch Holzwolle, die als Verpackungsmaterial von Gläsern oder Weinflaschen zu Hause vorrätig ist, verwendet werden. Allerdings sollte es sich immer um unbehandelte Holzwolle handeln, da mit Holzschutzmitteln behandelte Materialien den Insekten Schaden zufügen kann.
Frisches Stroh wird als Füllmaterial im Insektenhotel von Florfliegen und Ohrwürmern bevorzugt. Ein Abteil, das mit frischem Stroh ausgelegt ist, bietet Ohrwürmern die Möglichkeit, bei kalten Temperaturen zu überwintern und sich im Frühjahr um ihren Nachwuchs zu kümmern. Stroh besitzt ähnlich wie Holzwolle isolierende Eigenschaften.
Geschützte Stroh-Abteile sind als Witterungsschutz auch bei Florfliegen zur Überwinterung beliebt. Naturbelassenes Einstreustroh gibt es in Zoofachgeschäften und auf Anfrage auch bei vielen Bio-Bauern. Tannenzapfen und Kiefernzapfen locken Florfliegen, Marienkäfer und Ohrwürmer als Zimmergäste im Insektenhotel an. Abteile, die mit diesen Zapfen ausgestattet werden, dienen den Insekten vorrangig als Unterschlupf und sind als Rückzugsmöglichkeit zur Überwinterung weniger geeignet. Vor allem die in der Dunkelheit jagenden Florfliegen nutzen diese Zapfen tagsüber gern als Versteck, während sich Ohrwürmer und Marienkäfer gelegentlich auch für einen längeren Zeitraum in die Zapfen zurückziehen.