Die Imkerei ist ein interessantes Hobby. Die meisten Bienenvölker werden von Hobby-Imkern betreut. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag für die Natur. Die Städte mit ihren Parks und Gärten werden immer mehr zum Lebensraum für Bienen. Viele Hobby-Imker stellen auf Dächern oder im Garten einen Bienenstock auf. Doch was macht eigentlich ein Imker? Und wie kann man Imker werden?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Bienenstock und Zubehör
- 2 Honigernte
- 3 Imker werden: Die Kosten
- 4 Woher bekommt der Imker sein erstes Bienenvolk?
- 5 Das solltest du beachten, wenn du Imker werden willst.
- 6 Imker werden, was muss ich beachten?
- 7 Haftung des Tierhalters
- 8 Wer sich wirklich überlegt als Imker zu betätigen, sollte zu allererst folgende Grundvoraussetzungen prüfen:
Bienenstock und Zubehör
Wilde Bienen leben in Baumhöhlen, in denen sie ihre Waben bauen. Der Bienenstock der Menschen ist das passende Gegenstück. Es gibt sie in verschiedenen Varianten. Die Magazinbeute aus Holz oder Kunststoff ist so aufgebaut, dass die Bienen ihre Waben in einzelne Holzrahmen bauen. Diese können leicht aus dem Kasten entfernt werden, um die Waben und Insekten zu untersuchen sowie den Honig zu ernten. Eine andere Form ist die Bienenkiste. Sie ist eine einfache Holzkiste mit einer Abtrennung. Die Waben werden von den Bienen an Holzleisten gebaut.
Um sich vor den Bienen zu schützen trägt der Imker einen Hut mit Schleider. Sein Oberteil hat Bündchen an den Ärmeln, die durch einen Gummizug dicht am Arm liegen. Handschuhe bedecken die Hände. So kommt keine Biene an seinen Körper heran.
Der Smoker dient dazu, viel Rauch zu produzieren. Das vermittelt den Bienen den Eindruck eines Waldbrandes. Daraufhin nehmen sie so viel Honig wie möglich auf, um für eine Flucht gerüstet zu sein. Die satten Bienen warten nun ab, ob wirklich Feuer droht. Diesen ruhigen Zustand der Bienen nutzten die Imker, um die Waben und Insekten zu untersuchen.
Für die Versorgung und Begutachtung der Bienen wird folgende Ausrüstung benötigt:
- Beute
- Rähmchen für die
- Waben
- Mittelwände
- Hut mit Schleier
- Oberteil mit Gummizug am Bündchen
- Gummihandschuhe
- Smoker und
- Kräuter
- Messer mit langer Klinge
- Abkehrbesen
- Stockmeißel
Viele Verkäufer bieten Einsteigersets an. Sie beinhalten die Ausrüstung des Imkers. Andere Sets enthalten Beuten. In einigen Sets sind auch Bienen enthalten.
Honigernte
Zur Ernte werden die vollen Honigwaben aus dem Stock genommen. Die Deckel auf den Waben müssen entfernt werden. Dann stellt der Imker die Waben in die Honigschleuder. Durch die Fliehkräfte der Schleuder wird der Honig aus den Waben gezogen. Anschließen kommen die leeren Waben wieder in die Beute. Der Honig wird in Gläser abgefüllt und verschlossen.
Die folgende Ausrüstung ist für die Honigernte erforderlich:
- Honigschleuder
- Auffangbehälter für den Honig
- Honigsieb
- Entdeckelungsgeschirr
- Entdeckelgabel
- Gläser mit Deckel
Imker werden: Die Kosten
- 80,00 – 150,00 €: Ausrüstung des Imkers
- 100,00 € aufwärts: Beute
- 800,00 € aufwärts: Ausrüstung für die Honigernte
Woher bekommt der Imker sein erstes Bienenvolk?
Von Mai bis Mitte Juni ist das Bienenvolk so groß geworden, dass die Königin mit einem Teil des Volkes den Stock verlässt. Diese sogenannten Schwarmbienen sind der ideale Beginn mit der Imkerei. Die Bienen haben noch genug Zeit, um Waben zu bauen und Nektar und Pollen für den Winter zu sammeln.
Imker-Vereine und Imker geben um diese Zeit Bienenvölker gegen eine kleine Aufwandsentschädigung ab. Bienenvölker werden auch im Internet angeboten. Sie werden versandt oder können abgeholt werden.
Wie kann man Hobby-Imker werden?
Für Hobby Imker gibt es immer wieder Schulungen. Anbieter sind zum Beispiel der Deutsche Imkerbund und Imkervereine. Der Deutsche Imkerbund, Die Honigmacher, Imkerpate und andere Seiten im Internet bieten weitergehende Informationen und Online-Kurse an. Das theoretische Wissen wird durch die praktische Unterweisung durch einen Imker ergänzt. Er zeigt den Umgang mit der Ausrüstung und den Bienen und hilft bei Fragen.
Für den hauptberuflichen Imker gibt es eine 3-jährige Ausbildung, die sich „Tierwirt der Fachrichtung Imkerei“ nennt.
Fazit
Nach den Anfangskosten kommen in der Regel keine großen weiteren Kosten hinzu, da die Ausrüstung langfristig verwendet wird. Wenn der Imker sich weitere Völker zulegt, muss er natürlich mehr Beuten mit Rahmen kaufen.
Das solltest du beachten, wenn du Imker werden willst.
Jeder, der Bienen halten möchte, muss prüfen, ob er/sie die nötigen Voraussetzungen mitbringt. Man sollte nicht allergisch auf Bienenstiche reagieren -falls dieser seltene Fall jedoch auftritt, ist eventuell eine Desensibilisierung durch den Allergologen möglich. Vorallem muss die Bereitschaft vorhanden sein, sich grundlegende theoretische und praktische Kenntnisse über Bienen anzueignen.
Eine gute Beobachtungsgabe, Fingerspitzengefühl und handwerkliches Geschick sind ebenfalls günstige Voraussetzungen. Die Fähigkeit, sich in ein Bienenvolk hineinzuversetzen zu können und dessen Bedürfnisse zu erkennen, ist zum Glück nicht angeboren, sondern erlernbar.
Imker werden, was muss ich beachten?
Wer mit dem Gedanken spielt, Bienen zu halten, sollte einen Schnupperkurs in einer lmkerei besuchen, am besten zusätzlich einen Anfängerkurs und danach entscheiden, ob Bienen das Richtige für ihn sind.
Wie alles in Deutschland ist auch die Bienenhaltung durch Gesetze und Verordnungen geregelt. Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) legt fest, ob in einem bestimmten Gebiet Bienen gehalten werden dürfen und welche Rechte und Pflichten ein Bienenhalter hat. „Ortsüblich“ ist Bienenhaltung in ländlichen Gebieten, in Gartensiedlungen und in Siedlungsgebieten.
Da Honigbienen verstärkt auf Sanftmut gezüchtet worden sind, gilt die Bienenhaltung oft sogar in vielen Außenbezirken von Großstädten als ortsüblich. Eine Auskunft darüber, ob das Halten von Bienenvölkern ortsüblich und damit zulässig ist, erteilt die zuständige Gemeinde bzw. Stadtverwaltung. lm Zweifelsfall kann man sich auch an den nächsten Imkerverein wenden.
Haftung des Tierhalters
Nach § 833 und § 834 BGB ist die Honigbiene nicht als Haustier anerkannt, da sie frei fliegt und sich nicht zähmen lässt. Das führt zu einer besonderen Auslegung der Tierhalterhaftung. Anders als bei Haustiern haftet ein Bienenhalter für alle Schäden, die seine Bienen anrichten‚ auch dann, wenn er seine Sorgfaltspfllicht vollständig erfüllt hat.
Quelle: Imkern Schritt für Schritt
Wer sich wirklich überlegt als Imker zu betätigen, sollte zu allererst folgende Grundvoraussetzungen prüfen:
- Vertrage ich Bienenstiche?
- Zeit haben für deine Bienen
- Bleibe ich in den nächsten Jahren dem Standort treu?
- Bin ich bereit „relativ viel Zeit“ (ca. 200h/Jahr) in das Hobby zu investieren?
- Kann ich die notwendigen Anfangsinvestitionen tätigen?
- Kann ich mit Enttäuschungen umgehen?