Wabenhonig – Der Honig in seiner reinsten Form

Der Wabenhonig ist die ursprünglichste Form der Honiggewinnung. Noch vor der Erfindung jeglicher Verarbeitungsverfahren, wie beispielsweise dem Schleudern, wurde bereits Wabenhonig verkauft. Mittlerweile gilt der Wabenhonig oder auch der Manuka Honig als ein besonderer Honig und unterliegt einer hohen Nachfrage.

Definition von Wabenhonig laut der Honigverordnung

Die Honigverordnung des deutschen Imkerbundes sagt Folgendes zum Wabenhonig:

„Von Bienen in den gedeckelten, brutfreien Zellen der von ihnen frisch gebauten Honigwaben oder in Honigwaben aus feinen, ausschließlich aus Bienenwachs hergestellten gewaffelten Wachsblättern gespeicherter Honig, der in ganzen oder geteilten Waben gehandelt wird“

Hinsichtlich der Produktion eines „echten“ Wabenhonigs lässt die Honigverordnung keinen Spielraum offen. Diese Verordnung stellt sicher, dass der Verbraucher am Ende einen naturbelassenen Honig in der Hand hält.

Wie gewinnt man Wabenhonig?

Die Produktion von Wabenhonig benötigt eine gewissenhafte Vorbereitung des Imkers. Der Imker setzt hierbei den Grundstein für die Bildung der Waben, mithilfe verschiedener Systeme, wie beispielsweise dem Romanov-Holz-Kassettensystem. Wie der Name schon sagt, wird bei diesem Verfahren mit einem Holzrahmen gearbeitet. Oftmals werden die Waben auch direkt in den späteren Verkaufsformen gebildet, die in den meisten Fällen aus Plastik bestehen.

Nachdem der Imker die Grundlage gelegt hat, beginnt die Arbeit der Bienen. Sie bilden die Waben und füllen diese anschließend mit Honig. Bei der Gewinnung anderer Honigsorten sind hier teilweise lästige Messungen durch den Imker nötig, nicht jedoch bei der Wabenhoniggewinnung. Bei dieser Art des Honigs muss der Imker nur darauf warten, dass die Biene die Wabenzelle als „reif“ markiert. Eine Wabenzelle ist reif, wenn sie von der Biene mit einer Wachsschicht geschlossen wurde. Dies kann der Imker mit bloßem Auge erkennen. Dadurch ist die Reife des Honigs garantiert und der Imker geht nicht das Risiko ein, womöglich unreifen Honig zu verkaufen. Der Kunde genießt somit Honig, der zu 100% reif ist.

Danach werden die Honigwaben geerntet, wobei besonders auf das Aussehen der einzelnen Waben ein großer Wert gelegt wird. Schließlich soll das Endprodukt nicht nur im Geschmack, sondern auch in den Regalen durch sein schönes Aussehen überzeugen. Beim Hogg´s Halbwaben-Kassettensystem liegt der Honig direkt in der Form vor, in der er später auch verkauft wird. Somit müssen die Waben nicht weiterbearbeitet werden und überzeugen durch ihr besonderes Aussehen. Ein weiterer Vorteil ist, dass auf den Imker keine weitere Arbeit wartet. Anders als bei der Ausstanzmethode, wo die Waben erst noch voneinander getrennt werden müssen. Bei diesem Prozess kommt es häufig zum Auslaufen einzelner Waben und somit ist das Äußere der Waben nicht mehr allzu ansehnlich. Diese kleinen Mängel kann man allerdings mit einer ordentlichen Verpackung wettmachen. Somit muss man zwar kein Geld für aufwendige Rähmchen ausgeben, dafür bleibt allerdings eine zeitaufwendige Nacharbeit.

Wie lagere ich Wabenhonig?

Wie jeder andere Honig auch, besitzt der Wabenhonig eine antibakterielle Wirkung. Aus diesem Grund ist auch diese Sorte des Honigs lange haltbar. Dennoch gibt es bei der Lagerung einige Aspekte zu beachten:

  • Der Honig sollte kühl gelagert werden
  • Der Lagerraum sollte möglichst trocken sein
  • Der Honig sollte möglichst wenig Licht ausgesetzt sein
  • Der Wabenhonig sollte gut verschlossen sein

Bei Missachtung der richtigen Lagertemperatur kann es zu einer erhöhten Bildung von HMF (Hydroxymethylfurfural) kommen. Da jeder Honig hygroskopisch ist, sollte er stets in einem trockenen Raum und vor allem gut verschlossen gelagert werden. Eine Lagerung im Kühlschrank ist allerdings nicht notwendig, ein kühler Kellerraum mit einer Raumtemperatur von 15° C reicht vollkommen aus.

Wie isst man Wabenhonig?

Diese spezielle Art des Honigs lässt sich sowohl als Bonbon, eine Art Kaugummi oder ganz klassisch auf dem Brot verzehren. Die Besonderheit des Wabenhonigs ist, dass das Wachs der Waben ein besonderes Kauerlebnis kreiert. Allerdings ist dies nicht jedermanns Sache, da das Kauen des Wachses oft ein langwieriger Prozess ist. Hierbei werden nicht nur die Kiefermuskeln beansprucht, oft bleiben auch Wachsreste an den Zähnen kleben. Wer dieses Gefühl nicht mag, kann die Wachsreste bereits nach kurzem Kauen auch wieder ausspucken. Somit bleibt nur der einzigartige Geschmack des naturbelassenen Honigs und das lästige Kauen bleibt aus.

Der Wabenhonig eignet sich allerdings nicht nur als Bonbon oder Kaugummi. Das naturbelassene Produkt lässt sich auch hervorragend als Brotaufstrich benutzen. Hierbei hat der Verbraucher selber die Wahl, ob er nur den Honig essen möchte oder auch das Wachs verzehren möchte. Um auf das Kauen zu verzichten, lässt man einfach die Waben „auslaufen“ und am Ende befindet sich der pure Honig auf der Brotscheibe. Wem das Kauererlebnis lieber ist, der kann sich den Wabenhonig in Scheiben auf das Brot legen und genießen.

Augen auf beim Kauf! Wabenhonig ist nicht gleich Wabenhonig.

Falls Sie nicht selber als Imker tätig sind und dennoch Wabenhonig genießen wollen, sind Sie zwangsweise auf einen Kauf des Honigs angewiesen. Bis vor einigen Jahren war der Wabenhonig eine reine Importware, heutzutage produzieren immer mehr Imker dieses beliebte Produkt. Dadurch kann man Wabenhonig mittlerweile auch in Reformhäusern, auf Wochenmärkten und oftmals auch beim Imker des Vertrauens findet.

Wenn Sie den Honig online erwerben wollen, sollten Sie stets die Herkunft des Honigs im Auge behalten. Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, dass es sich bei dem Anbieter um eine Imkerei mit Online-Shop handelt und nicht um einen reinen Online-Vertrieb. Unter Berücksichtigung dieser Punkte kann Wabenhonig auch bequem im Internet bestellt werden. Bei dieser Art des Kaufes ist eine hohe Produktvielfalt geboten, da man im Internet den Honig aus der ganzen Welt erwerben kann.

Auf Wochenmärkten und beim örtlichen Imker findet man nur den vor Ort gewonnenen Honig. Für viele Menschen stellt dieser Aspekt einen großen Pluspunkt dar. Hierbei ist die Herkunft fast immer sichergestellt und man unterstützt mit einem Kauf man zudem das lokale Imkergewerbe. Wenn Sie Wabenhonig aus Ihrer Umgebung beziehen wollen, kann dies oft mit einem leicht erhöhten Preis verbunden sein. Sie müssen dabei auf eine große Auswahl verzichten, dafür ist die Frische und ein besonderes Geschmackserlebnis fast garantiert!

Viele Reformhäuser bieten neben dem üblichen Honig auch Wabenhonig an. Vom Preis unterscheidet sich dieser allerdings oft nicht von den Imkerpreisen. Hier liegt, anders als beim lokalen Imker, eine größere Produktvielfalt vor. Diese hat demnach aber auch ihren Preis, welcher sich allerdings durch Rabattaktionen umgehen lässt.